Warum mit Architekt?

Wer sich Architekt nennen möchte, muss in der Architektenliste des jeweiligen Bundeslandes verzeichnet sein. Nur mit einer entsprechenden fachlichen Qualifikation (Studium) und nachgewiesener Berufserfahrung kann man als Architekt eingetragen werden.

Architekten planen Bauwerke sowie Städte und Orte unter gestaltenden, wirtschaftlichen, technischen, sozialen und umweltgerechten Gesichtspunkten. Dabei sind sie unabhängig, d. h. nur ihrem Auftraggeber verpflichtet. Sie haben kein wirtschaftliches Interesse am Einsatz bestimmter Bauweisen oder Produkte. Wichtigster Gesichtspunkt ist die passende Lösung für den Auftraggeber!

Individuelles Bauen

Der Architekt versucht, individuelle Lösungen nach den Wünschen und Bedürfnissen seines Auftraggebers zu entwickeln. Jedes Projekt beginnt daher mit der Ermittlung des Bedarfs und der Rahmenbedingungen: Baubestimmungen, Finanzen, Grundstück. Die konkreten Bedürfnisses des Auftraggebers und die Rahmenbedingungen sind Grundlage des Entwurfes.

​Auch Materialwahl und Detailausbildung entsprechen diesem Grundsatz. Das bedeutet: Der kann seine Bauherr eigenen Vorstellungen einbringen, zugleich aber sicher sein, dass der Architekt mögliche Schwächen erkennt und Alternativen aufzeigt.

So entsteht in Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Architekt ein individuelles Konzept für ein Projekt.

Die Leistungsphasen

Jedes Bauvorhaben durchläuft eine Abfolge von Phasen, die das Bauprojekt von ersten Überlegungen bis zum fertigen Objekt strukturiert. Die erste Phase ist die Ermittlung von Grundlagen als Basis. In der Vorplanung entstehen erste Skizzen. Die Weiterentwicklung dieser Vorplanung entsteht im engen Dialog mit dem Bauherren. So konkretisiert sich eine Idee, die der Architekt dann in der Entwurfsplanung ausarbeitet. Die anschließende Genehmigungsplanung ist die Voraussetzung für eine Baugenehmigung der zuständigen Behörde. Es folgen Ausführungs- und Detailplanung, die notwendig sind um passgenaue Angebote von Fachfirmen einzuholen. Ist eine geeignete Fachfirmen gefunden, werden sie beauftragt. Damit beginnt die Realisierungsphase, bei der der Architekt die Aufgabe hat, die Bauausführung sorgfältig zu überwachen. Schließlich nimmt er die einzelnen Gewerke ab. Zum Schluss folgt die Objektbetreuung und Dokumentation.

Alle Leistungsphasen nach der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) auf einen Blick:

1. Grundlagenermittlung

2. Vorplanung

3. Entwurfsplanung

4. Genehmigungsplanung

5. Ausführungsplanung

6. Vorbereitung der Vergabe

7. Mitwirkung bei der Vergabe

8. Objektüberwachung

9. Objektbetreuung und Dokumentation

​

Der Preis

Der Auftraggeber bestimmt den Rahmen – auch den finanziellen! Der Architekt versucht, innerhalb dieses Rahmens die bestmöglichen Lösungen aufzuzeigen. Der Architekt vertritt nicht die Interessen eine bestimmten Bauunternehmens, sondern nur die des Bauherren. Der Architekt ist also nicht nur Ideengeber und Planer, sondern auch idealer Berater für kostenbewusstes Bauen. Er hat einen guten Überblick über den Baumarkt, die Preisentwicklung von Gewerken und Baustoffen.

Das Architektenhonorar

Die Leistungen der Architekten unterliegen verbindlichen Preisvorgaben. Diese regelt die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Nach dieser Ordnung wird das Architektenhonorar auf der Basis verschiedener Faktoren ermittelt: der beauftragte Leistungsumfang, das Kostenvolumen des Projektes und der Schwierigkeitsgrad der Planung. Das Architektenhonorar ist nur ein geringer Teil der Gesamtbaukosten (in der Regel ca. 15-20 Prozent). Dennoch erhalten Sie damit das gesamte Fachwissen des Architekten, seine Kreativität sowie seine Erfahrung in der Realisierung von Bauprojekten, dem Umgang mit Handwerkern und Behörden.

​​Die verantwortungsvolle Planung und eine sorgfältige Baubegleitung sorgen dafür dafür, dass der Bauherr schließlich in ein solide gebautes Haus ohne Mängel einziehen kann, das perfekt zu seinen Wünschen passt.

Nur Bauunternehmer oder doch Bauträger

Wenn Planung und Ausführung in einer Hand sind, verzichtet der Auftraggeber auf einen unabhängigen Berater, der frei von Lieferanteninteressen ist und die Bauausführung im Interesse des Auftraggebers überwacht.

Er verzichtet auf individuelle Lösungen, an denen ein an standardisierten Lösungen interessierter Generalunternehmer kein Interesse hat.